StartseiteÜber unsere SiedlungDie Geschichte von Ludwigsfeld1938 - 1950

Im Jahr 1938 begann auch die Produktion von Flugmotoren im BMW-Werk Allach, das ab 1936 nördlich von Ludwigsfeld in den Allacher Forst hineingebaut worden war. Um den Bedarf des BMW-Werks an Arbeitskräften zu decken, entstand in den Jahren des 2. Weltkriegs rund um das Werk ein ganzes System an Lagern für Zwangsarbeiter, Kriegsgefangene und Häftlinge aus dem KZ Dachau.


1941 errichtete die Firma ein eigenes Lager mit dem Namen "Lager Ludwigsfeld" gleich gegenüber dem Werk, auf der östlichen Seite der Dachauerstraße. BMW verkaufte dieses Lager am 29. März 1945 an die SS, so dass die Besitzverhältnisse an den Grundstücken, auf denen das Lager errichtet worden war, bis Ende der 50er Jahre unklar blieben.

Östlich dieses Lagers, jenseits des Schwabenbächls, auf dem Gebiet der heutigen Siedlung Ludwigsfeld, bestand vom 19.3.1943 bis zu seiner Befreiung am 30. April 1945 das KZ-Außenlager Allach mit den zugehörigen OT-Lager und Frauenlager, das zeitweise mit 20.000 Häftlingen belegt war.


Da das KZ Dachau in den letzten Kriegswochen überfüllt war, wurden einige Evakuierungstransporte aus anderen KZ-Außenlagern, wie z. B. Kaufering, Hessental, in das KZ-Außenlager Allach umgeleitet. Von hier startete auch am 26. April 1945, gegen 18 Uhr, mit einigen Tausend Teilnehmern der sog. Todesmarsch; von Dachau aus erst mehrere Stunden später.

(Einzelheiten zu dieser schrecklichen Zeit, u. a. auch über die Bombenopfer in der Altgemeinde Ludwigsfeld, sind nachzulesen in dem Buch "Ende und Anfang – Vom KZ-Außenlager Allach zur Siedlung München-Ludwigsfeld".)

Nach dem 2. Weltkrieg leerten sich die Lager erst einmal größtenteils, ehe sie in Gestalt sog. DPs (Displaced Persons, heimatlos gewordene Ausländer) und deutscher Flüchtlinge und Vertriebener neue Einwohner erhielten.


Das ehemalige KZ-Außenlager Allach war zuerst ein Internierungslager, später ein Materialdepot der Amerikaner. Danach wurden 17 östlicher gelegene Baracken der Staatlichen Erfassungsgesellschaft für öffentliches Gut m. b. H. (StEG) übergeben, die sie zum "Regierungsflüchtlingslager München 54 Ludwigsfeld" um- und ausbaute. Dieses Lager war zuerst für sog. "Kasernenverdrängte" gedacht, wurde aber später auch zu einem Lager für Auswanderungswillige.


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