Was haben Ludwigsfeld und das Oktoberfest mit einander zu tun? Auf den ersten Blick nichts. Wenn man jedoch genauer recherchiert, so stößt man auf überraschende Zusammenhänge.

1801 wurde auf Veranlassung des damaligen bayerischen Kurfürsten Maximilian IV. Joseph (ab 1806 erster bayerischer König Maximilian I. Joseph) mit der Urbarmachung des Dachauer Mooses begonnen. Foto Maximilian IV.

Eines der Dörfer, die dabei gegründet wurden, wurde nach dem Kronprinzen und späteren König Ludwig I. benannt: Ludwigsfeld.

Im Oktober 1810 fand die Vermählung von Ludwig mit Therese von Sachsen-Hildburghausen statt. Aus diesem Anlass wurde auch ein Pferderennen veranstaltet. Dies war die Neuauflage des sog. Scharlachrennens, das früher auf der Strecke zwischen dem heutigen Stiglmaierplatz und der späteren Gemeinde Ludwigsfeld ausgetragen worden war. Und dieses Rennen aus Anlass der Hochzeit von Ludwig und Therese auf der späteren Theresienwiese war, zusammen mit dem Volksfest, das damals ebenfalls stattfand, der Start des weltberühmten Oktoberfests.

Nun zurück zur Geschichte Ludwigsfelds. Am 16.03.1802 wurden die Grundsteine für die ersten Gebäude der Ansiedlung Ludwigsfeld – darunter auch für eine Schule – entlang der alten Römerstraße gelegt. (In der Archäologischen Staatssammlung in München findet man übrigens Zeugnisse für eine Siedlungstätigkeit im Bereich Ludwigsfeld weit vor dieser Zeit.)

Das Straßendorf Ludwigsfeld entwickelte sich nach seiner Gründung, auch mit staatlicher Hilfe, so erfolgreich, dass es 1818 zu einer eigenständigen Gemeinde erhoben wurde. Der Torfabbau und die Eisgewinnung aus den dabei entstehenden Teichen waren, neben der Landwirtschaft, die Grundlage für den Wohlstand Ludwigsfelds. Ein Ausdruck dieses Wohlstands war die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Ludwigsfeld im Jahr 1871.