StartseiteKAMILUKAMILU November 2007


Jetzt war so viel los in Ludwigsfeld, dass ich gar nicht dazu gekommen bin, mich eher zu melden. Haben Sie’s auch mitbekommen, was alles in den Medien über die Siedlung berichtet wurde? Mit dem Zeitungsartikelausschneiden bin ich schon gar nicht mehr nachgekommen. Und was nicht alles geschrieben wurde. Geholfen hat’s nur leider nix. Verkauft ist verkauft. Und da die in Berlin endlich ihre Ruhe von den so unbequemen Ludwigsfeldern haben wollten, haben’s gleich nach der Sommerpause ja und Amen zum Verkauf gesagt, damit endlich eine Ruhe ist, auch wenn’s die vor dem Sturm ist.

Am meisten ist mir ja mein Zylinder hochgegangen als ich gelesen habe, dass der neue Eigentümer die ganze Aufregung gar nicht verstehen kann. Den armen Schluckern hier soll’s nach diesem doch schnurzegal sein, wie viel das Sozialamt an Miete mehr bezahlen muss und der Rest der Ludwigsfelder hat schon noch unterm Kopfkissen was. Wenn das wirklich so gesagt wurde, dann hat sich aber jemand nicht unbedingt Freunde gemacht. Aus einfachen Verhältnissen soll der schnieke Herr ja kommen, die Oma hat ihn aufgezogen. Hat nun die was falsch gemacht? Hat sie etwa vergessen ihm auch Anstand und Moral beizubringen?

Ja und wenn ich nicht in der Zeitung geblättert habe, dann bin ich vor meinem Fernseher gesessen. Zuerst die Reportage über den Verkauf der Siedlung im Zeitspiegel und kurz drauf auch noch mal was in der Abendschau. Erst im Nachhinein hab ich erfahren, dass die meisten Ludwigsfelder den Abendschaubeitrag gar nicht empfangen konnten. Dafür haben’s die Frankenschau anschauen dürfen. Der Bayerische Rundfunk hat den Luckifeldfilm auf so einer Spezialfrequenz gesendet, die nicht mit der Ludwigsfelder Gemeinschaftsantenne empfangen werden konnte. Und jetzt sag mir noch einmal einer, in dieser Welt sei noch alles normal.

Bis bald – ich halte meine Augen und Lauscher offen!

Euer

KAMILU


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