StartseiteKAMILUKAMILU Juni 2007


Jetzt war ich so froh und glücklich darüber, dass dank meiner Verbindung nach oben die Auferstehung des Maifestes so gut geklappt hat und nun haben die Ludwigsfelder ganz andere, schwerwiegendere Sorgen… ob sie wohl noch ein zweites Mal mit göttlicher Hilfe rechnen können?

Lauter geknickte, enttäuschte und traurige Menschen sehe ich in der Siedlung rumlaufen. Wie mit dem heimtückischen Virus der Angst und der Ohnmacht infiziert kommen sie mir vor.
Egal ob alt oder jung, der Virus hat alle fest im Griff.

Bei Geschäften hab auch ich die Schreckensmeldung aus der Zeitung erfahren: Verkauft sind sie worden, fallen lassen hat sie unser Pleite-Staat und nun ist eine Aktiengesellschaft für sie zuständig.

Da werden sich ja die Herren Aktionäre freuen können, denn teilt man den Kaufpreis durch die Anzahl der Wohnungen, dann macht das im Schnitt rund 14.000,00 Euro pro Wohnung und der viele Grund und Boden ist auch bereits mit eingerechnet…, was für ein Schnäppchen, wie billig meine Ludwigsfelder doch hergingen.

Eine alte Oma aus der Kristallstraße hat zu mir gesagt, dass sie lieber schon am Westfriedhof wäre…. der Arbeitslose, bei dem ich grad den Gasofen kontrolliert habe, ist auch völlig mit den Nerven runter. Ihm reicht ja jetzt schon kaum sein Arbeitslosengeld, er hat ja auch noch seine fünfköpfige Familie. Und nun auch noch die bereits angekündigte Mieterhöhung - ganz zu schweigen von dem Badumbau, den er auf eigene Kosten erst letztes Jahr hat machen lassen, der ist auch noch nicht voll abgestottert.

Ja und was wird wohl aus den kleinen Geschäften? Werden die noch eine Mieterhöhung verkraften können, wo sie eh schon alle so am Knapsen sind?

Fragen, Fragen und nochmals Fragen – wenn ich ihnen nur irgendwie helfen könnte, meinen Ludwigsfeldern…

Bis bald und hoffentlich dann mit nur erfreulichen Nachrichten!

Euer KAMILU

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