StartseiteKAMILUKAMILU Februar 2009


Also jetzt muss ich schon einmal gewaltig meckern. So was aber auch. Immer mehr Verrohung und ein mir bislang unbekanntes Verhalten einiger Ludwigsfelder fällt mir auf. Und ich dachte immer, das alles gibt’s in Ludwigsfeld gar nicht. Die lieben doch ihre Siedlung und das eigne Nest beschmutzt man doch nicht. Offensichtlich nun doch: Von den Schmierereien an den Hauswänden, schöngeredet Graffiti, spreche ich heute.

Ich bemerke immer öfter, dass dieses Kritzikratzi an Hauswänden zunimmt. Wenn’s wenigstens schön wäre, dann täte ich ja fast nichts sagen. Aber irgendwelche schwarze Buchstaben wahllos in Nacht- und Nebelaktionen an Häuserwände gesprüht, ist erstens feig und zweitens grauenvoll hässlich.

Wenn einer gern malt, bitte sehr, dann soll er Künstler werden und malen. Er kann sich auf Papier, Leinwand oder Karton verewigen. Mit schwarzem Kritzikratzi auf Hauswänden ist noch keiner berühmt oder gar reich geworden. Ist doch so, oder? Nur Narrenhände beschmieren Tisch und Bänke, respektive Wände.

Das wäre das eine, was mir sauer aufstößt.

Doch es gibt noch eine zweite neue Ludwigsfelder Unsitte. Wenn ich ganz früh am Morgen nach Ludwigsfeld komme, hab auch ich Probleme, für mein KAMILU-Mobil einen Parkplatz zu finden. Manchmal kreise ich x-mal um die Siedlung, bis endlich ein Ludwigsfelder mit seinem Wagen zur Arbeit fährt und so ein Parkplatz frei wird. Diese Parkplatzsucherei geht auch mir auf den Keks, ich fluch oft laut vor mich hin, dennoch such ich diese freie Lücke.

Immer mehr Ludwigsfelder machen sich aber nicht diese Mühe. Einer hat damit angefangen und schon äffen es andere nach. Superclever - wie sie alle meinen - parken sie ihr Auto einfach auf der Wiese. Natürlich direkt vor der eigenen Haustür, nur keinen Schritt zu viel bitte, man könnte ja ein Gramm Fett verlieren. Dass die Wiese darunter leidet und im Frühjahr schlimmer wie ein Kartoffelacker aussehen wird, scheint den fußfaulen Parkplatzsuchverweigerern vollkommen egal zu sein. Hauptsache kein Strafzettel und bequem. Die Ludwigsfelder Wiesen sind keine öffentliche Straße und so gibt es für diese wilde Parkerei auch kein Ticket von der Polizei. Die ist ja nur für Falschparker auf der Straße zuständig und nicht für wilde Wiesenparkerei auf Privatgrund.

Wartet nur ab meine Lieben, der Wieseneigentümer kann sehr wohl dafür sorgen, dass die ausufernde Wildparkerei schlagartig aufhört. Und wenn Ihr dann am Morgen zur Arbeit fahren wollt und Eurer Auto ist auf einmal spurlos verschwunden, dann ist es mit Sicherheit nicht gestohlen worden. Euer geliebtes Auto hat sich am Haken eines Abschleppwagens hängend von Euch verabschiedet… und so ein Abschied wird Euch teuer zu stehen kommen. Ihr werdet Euch nach dem einfachen Parkticket noch sehnen, das dürft ihr mir glauben.

Bis zum nächsten Mal – vielleicht geht Ihr alle mal in Euch…

Euer
KAMILU

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