Free-climbing anno 1959 –

nicht zur Nachahmung empfohlen!


Klein-Claudia war es offensichtlich langweilig als sie sich im zarten Alter von fünf Jahren unserem Denkmal näherte. Wie ein riesiger Fels kam es ihr vor, ein Fels mit vielen Vorsprüngen und Einbuchtungen, geradezu eine Einladung an das kleine Mädchen, doch mal auszutesten, ob ihre Kinderfüßchen in diese Kerben passen. Auch kleine Mädchen sind abenteuerlustig und setzen um, was ihnen in den Sinn kommt. Claudia war da keine Ausnahme und schwupp die wupp war es dann auch schon passiert: Ohne Sicherung, Haken oder sonstiger alpiner Ausrüstung hatte sie es erklommen und zu einer Kletterwand umfunktioniert.

Noch schaute sie ganz erhaben und voll des Stolzes über ihre Tat von oben herab auf die Kristallstraße, doch wenige Minuten später liefen ihr dicke Tränen über die Wangen. Der Mut hatte sie in der schwindelnden Höhe verlassen, sie traute sich nicht mehr herunter. Wie gut, dass Opa-Schmidt eine große Leiter besaß. Die Feuerwehr wurde erst gar nicht zur Hilfe gerufen, das besorgte der Opa schon selbst und so holte er höchstpersönlich seine Enkelin von dem Denkmal zurück auf die Erde.