Evangelisch oder katholisch, war das die Frage?

Da von Anfang an die Siedlung Ludwigsfeld reich an Kindern war, gab es auch einen großen Bedarf an Kinder- betreuungsstätten.

Der evangelische Kindergarten in der Granatstraße und der katholische Kindergarten im Caritas-Haus in der Kristallstraße, in dem auch ein Hort für Schulkinder untergebracht war, deckten diesen Bedarf ab.

In welchen Kindergarten ein Kind ging hing aber erst in zweiter Linie von der Religionszugehörigkeit ab, man dachte da eher praktisch: War es zu Fuß näher in den evangelischen Kindergarten, dann ging eben der kleine Katholik in diesen und umgekehrt.
Und die vielen andersgläubigen Kinder, die es ja auch in Ludwigsfeld gab, machten sich ebenso wenig Gedanken über die Religionszugehörigkeit der Träger jener Kinder- garteneinrichtung, die sie besuchten.

Durch den Bau der neuen Eigentumswohnungen und Reihenhäuser hat sich der Bedarf an Kinderbetreuungsstätten wieder erhöht und den Neubau des städtischen Kindergartens in der Diamantstraße notwendig gemacht.

Doch ehe wir uns alle versahen, war die Zahl der Kindergärten wieder auf 2 gesunken. Der evangelische Kindergarten hat im Jahr 2005 für immer seine Tore geschlossen, er fiel wohl einem um sich greifenden Rotstift zum Opfer.