StartseiteAktuellesKahlschlag Februar 2010


Als rabenschwarzen Tag der Ludwigsfelder Bäume kann man ohne Übertreibung den 22.02.2010 bezeichnen.

Mit einem Aushang des Rückschnitts von Strauchwerk an den Häusern wegen der bevorstehenden Sanierung wurden Arbeiten angekündigt. Doch tatsächlich wurde nicht aus- oder zurück geschnitten wie 2009, sondern gnadenlos, vor allem vis-a-vis des „TBC-Blockes“ in der Diamantstraße, abgeholzt.


Aber nicht nur dort, sondern auch an vielen anderen Stellen in der Siedlung wurde ohne ersichtlichen Grund und fraglich, ob die Abholzung in diesem Umfang genehmigt war, gefällt. Mit Zu-/Ausschnitt von Bäumen und Sträuchern hatte diese wilde Abholzaktion nichts mehr zu tun. Sie erfolgte rechtzeitig vor dem 01.03.2010, denn ab diesem Tag wäre wegen dem Beginn der Brutsaison ein Zuschnitt von Strauchwerk nicht mehr erlaubt gewesen.

Viele Ludwigsfelder waren aufs Äußerste entrüstet über den Kahlschlag vor ihrer Haustür.

Jeder sollte wissen, dass wir, umringt von Industrie und Autobahn unsere grüne Lunge, unsere Bäume, dringend brauchen. Und gerade in der Diamantstraße hatte die nicht mehr vorhandene dicht verwachsene Baumkette eine nicht zu unterschätzende Schutzfunktion. Die Immissionen des Autobahnrings der A99 setzen vor allem diesen Bewohnern immens zu. Der Allacher Wald, der jahrzehntelang unser Klima günstig beeinflusste, ist nach dem Bau des Rangierbahnhofs und der A99 nur noch in Fragmenten erhalten.

Auch wenn sich im Nachhinein herausstellte, dass die Geschäftsleitung der Patrizia die Kahlschlagaktion nicht angeordnet hatte, diese auf einem Alleingang der Münchner Patrizia-Mitarbeiter beruhte, hat sie diese zu verantworten. Mit lapidaren Ausreden (siehe Artikel SZ vom 01.03.2010) wie „die beauftragte Firma sei wohl zu engagiert vorgegangen“ lässt sich diese Fällaktion weder entschuldigen noch schönreden.

Die Ludwigsfelder bekundeten am 26.02.2010 spontan ihr Entsetzen mit einer Lichteraktion: Eine brennende Grabkerze erinnerte an jeden gefällten Baum und Strauch. Und sie werden immer wieder zum Brennen gebracht, die Gedenkkerzen, an den Stellen, die dem gnadenlosen Kahlschlag zum Opfer gefallen sind.

Lesen Sie auch hierzu den nachstehenden Bericht unseres Experten Jürgen Koller und verschaffen Sie sich in der folgenden Bildergalerie einen Eindruck davon, wie heftig in der Siedlung gewütet wurde.


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